Technologiewandel braucht Kulturwandel
Wie wir mit Zweifel gearbeitet und Vertrauen gewonnen haben
„Alles beginnt mit Zuhören“ – unter diesem Leitgedanken haben wir im ersten Teil unserer Reihe berichtet, wie aus einer Idee zunächst eine Skizze und anschließend der erste Prototyp einer neuen technologischen Plattform entstanden ist. Mit dem offiziellen internen Launch erhielt die Initiative zu Beginn des letzten Jahres ein geschärftes Zielbild und eine klare Richtung. Was folgte, war weit mehr als ein technologisches Setup: Es war der Beginn eines Organisations- und Kulturwandels.
Wenn Vision auf Realität trifft
Woran bislang nur ein kleiner Kreis gearbeitet hatte, wurde im Januar 2024 – genauer gesagt beim alljährlichen Zukunftsforum der IBYKUS AG – auch endlich offiziell im ganzen Unternehmen gelauncht: eine neue und zukunftsfähige Technologieplattform als herstellerunabhängige Basis für unsere modulare Softwarelandschaft.
Die technologische Ausgangslage war klar: Die IT-Strategie des Bundes setzt auf Cloud- und Containertechnologien – ein Trend, dem auch viele unserer Kunden folgen. Diese Marktentwicklung haben wir als strategisches Fundament genutzt, um unsere interne Ausrichtung zu schärfen.
Doch um eine Vision zu leben, reichen PowerPoint-Folien allein nicht aus. Sie muss erklärt, vermittelt und vor allem in Kultur und Denkweisen integriert werden.
Die Reaktion: Neugier, Skepsis, Fragen
Neues bringt vor allem eines mit sich: Fragen. Gerade, wenn es um tiefgreifende Veränderungen geht. Die Reaktionen im Unternehmen waren breit gefächert – von echter Neugier bis hin zu spürbarer Skepsis:
- Wird sich die Plattform bei unseren Kunden durchsetzen?
- Können wir damit bestehende Praktiken in laufenden Projekten aufbrechen oder verlieren wir an Flexibilität?
- Ist Open Source wirklich ein sicherer Weg?
- Ist das am Ende ein Projekt „der anderen“ oder betrifft das auch mein Team?
Der Weg in die Zukunft verlangt oft ein Aufbrechen vertrauter Muster und brachte auch für IBYKUS die Herausforderung mit sich, nicht nur auf altbewährte Lösungen zu setzen, sondern auch externen Ideen Raum zu geben. Doch genau hier offenbarten sich Punkte, an denen der Wandel beginnen sollte.
Dialog statt Durchsage
Eine Erkenntnis, die hierbei früh Einfluss hatte: Verschiedene Rollen haben in Unternehmen unvermeidlich unterschiedliche Perspektiven, so auch bei IBYKUS. Ob Softwareentwicklung, Beratung, oder Vertrieb – jede Zielgruppe muss dort abgeholt werden, wo sie steht: inhaltlich, organisatorisch und manchmal auch emotional. Deshalb wurde in der Kommunikation bewusst der Dialog auf Augenhöhe fokussiert. Denn technologischer Wandel erfordert vor allem auch Vertrauen.
Neben dem offiziellen Launch der Plattformvision und des Zielbildes unserer Softwarelandschaft wurden entsprechend weitere Kommunikationsmaßnahmen umgesetzt:
- In monatlichenCompany-Meetings wurden zentrale Fragen niedrigschwellig adressiert und unternehmensweit zugänglich gemacht.
- Über Einzelgespräche und Meetings konntenwir in spezifischen Fachbereichen tiefergehende Fragen klären.
- Multiplikator:innen aus Entwicklung, Beratung und Betrieb haben das Thema aktiv in ihre Teams getragen.
Ein besonderer Meilenstein: Technical Workshops, die in Sachen Kubernetes und weiteren neuen Technologien nicht nur zur Wissensreise einluden, sondern auch zur Diskussion. Auch die Plattform als solche wurde dabei greifbarer. Mitarbeitende wurden vom „Warum“ bis zum „Wie“ abgeholt. Dabei wurde deutlich: Die Plattform ist nicht nur für unsere Kunden ein Fortschritt. Sie bringt auch für uns selbst spürbare Mehrwerte:
- Effizienzsteigerung in der Entwicklung
- Nutzung etablierter Open-Source-Komponenten
- Höhere Sicherheit und Automatisierung bei Standardprozessen
- Schnellere Projektstarts durch zentrale Plattform-Services
Wandel als kontinuierlicher Prozess
Die Integration erster Services und Systeme erwiesen sich als echter Gamechanger, was die interne Akzeptanz und Wahrnehmung der Mehrwerte betrafen. Mit jeder neuen Anwendung, die in die Plattform integriert wurde, wuchs das Vertrauen und Verständnis auf Entwicklungsebene.
Heute gilt die Plattform nicht mehr nur als Vision, sondern etabliert sich Stück für Stück in unseren Alltag, indem sie in Projekten, Entscheidungen und Architekturen Einzug hält.
Neugierig, wie unsere Plattformreise weitergeht? Wir erzählen sie Stück für Stück – in unserem Newscenter und auf unseren Social-Media-Kanälen. Bleiben Sie gespannt!












