Abbildung einer Gemeinde im ländlichen Raum, im Vordergrund ist eine wehende EU-Flagge zu sehen.

01.09.2025News aus Brüssel

Europäisches Parlament will ländliche Gebiete der EU stärken

Im Juni dieses Jahres hat sich das Europäische Parlament mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, ländliche Regionen der EU zielgerichteter zu unterstützen. In der dazugehörigen Stellungnahme fordert das Parlament verschiedene Maßnahmen, um den Benachteiligungen innerhalb der Finanzierung aus strukturpolitischen EU-Fonds entgegenzuwirken – denn städtische Gebiete, so das Argument der Abgeordneten, erhalten im Vergleich zu Landregionen Mittel in dreifacher Höhe. 

Maßnahmen gegen Abwanderung und strukturelle Benachteiligung

Vor allem Veränderungen in demografischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sind es, die das Parlament als Schwierigkeiten für den ländlichen Raum in Europa wahrnimmt. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen fordern die Abgeordneten verschiedene Strategien und Maßnahmen, wie etwa:

  • Entwicklung einer Förderstrategie für den ländlichen Raum ab der Programmplanungsperiode nach 2027
  • Aktionsplan gegen Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte, insbesondere durch finanzielle Anreize für junge Menschen
  • Sicherstellung einer hochwertigen Grundversorgung mit besonderem Fokus auf Bildung und Gesundheitsversorgung
  • Investitionen in mobile medizinische Einheiten, Telemedizin und Gemeindepflegekräfte, um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu verbessern
  • Verbesserung von Verkehrsverbindungen sowie der digitalen Anbindung zur Förderung von Produktivität, Unternehmertum und Telearbeit
  • Stärkung von Landwirtschaft, Kultur und Tourismus als zentrale Wirtschaftszweige, u. a. durch Investitionen in ländlichen Tourismus in Synergie mit Agrar-, Lebensmittel- und Kultursektor
  • Schutz und Förderung des familiengeführten landwirtschaftlichen Modells als Basis für Nachhaltigkeit und Ernährungssicherheit in der EU
  • Spezifische Mittel für die Modernisierung der Landwirtschaft, die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen und Start-ups sowie die Förderung kurzer Lieferketten

Dezentrale Umsetzung als Schlüssel zur erfolgreichen Kohäsionspolitik

Besonders mit Blick auf die zukünftige Kohäsionspolitik betonen die Abgeordneten, dass eine dezentralisierte und ortsbezogene Umsetzung entscheidend ist. Lokale Akteure kennen die Bedürfnisse ihrer Regionen am besten, zentrale Entscheidungsstrukturen hingegen bringen das Risiko von „bürokratischer Ineffizienz“ und „Verzögerungen bei der Mittelausschöpfung“ mit sich. Weiter fordert das Parlament einen vereinfachten Zugang zu Finanzmitteln wie Kohäsions- und Agrarfonds sowie eine verstärkte technische Unterstützung der lokalen Behörden, um die Ausschöpfungsquoten zu erhöhen.

Unser Beitrag zu einer zukunftsfähigen Fördermittelverwaltung

Als langjähriger Digitalisierungspartner von Behörden und öffentlichen Verwaltungen leiten wir aus den Forderungen des Europäischen Parlaments eine klare Perspektive ab:

In Zukunft wird es noch wichtiger sein, regionale Förder- und Fachverfahren digital abzubilden und dabei Ministerien, Behörden, Förderbanken sowie kommunale Verwaltungen beim Management von Fördermitteln zu unterstützen.

  • Effiziente digitale Verfahren: Von der Antragstellung bis zur Auszahlung können schlanke, medienbruchfreie Ende-zu-Ende-Prozesse dafür sorgen, dass Förderverfahren beschleunigt und bürokratische Hürden reduziert werden.
  • Unterstützung für lokale Behörden: Mit modularen Lösungen, die keine tiefgreifenden IT-Kenntnisse erfordern, lassen sich auch Verwaltungen mit begrenzten Ressourcen entlasten.
  • Integration in bestehende Strukturen: Durch Schnittstellen zu Fachverfahren und Datenbanken können Förderprozesse in bestehende Verwaltungslandschaften eingebettet werden, ohne zusätzliche Komplexität zu schaffen.

Mit unseren Softwarelösungen tragen wir bereits jetzt dazu bei, dass Fördermittel – auch im ländlichen Raum – etwas bewegen. 

Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen zu unseren Fördermittellösungen finden Sie hier.